2015
P.S. Morgen ist ein neuer Tag
Liebes Publikum,
willkommen zu unseren künstlerischen Abschlussarbeiten. Wir machen uns gerade noch warm, sprechen uns ein und präparieren unsere Dinge. Gleich – wenn Du Dir einen Platz gesucht hast, der Dir zusagt – werden wir uns begegnen.
Wir, das sind Patricia Carolin Mai, Guy Marsan, Gabriela Marques, Gloria Höckner, Lucie Schroeder, Kirsten Bremehr, unsere Performer_innen und noch mehr Leute hinter der Bühne, die man nicht sehen wird.
Wir sind gespannt auf Dich und freuen uns auf den gemeinsamen Abend.
Patricia Carolin Mai | NäherRücken.
Würdest du deinen eigenen Rücken erkennen?
In der Performance NäherRücken. begegnen sich 13 Menschen und suchen im Kontakt zu ihren Rücken nach einer Verbindung aus fragilem Schutzschild und kraftvoller Schale, die sie umhüllt, beeinflusst, vorantreibt. Im Zusammenspiel von Atem und Bewegung, Individuum und Gruppe und der sensiblen rückwärtigen Wahrnehmung entstehen fortlaufende Formveränderungen, die durch die Bewegung jedes Einzelnen in der Gemeinschaft getragen werden.
Mit: Jon Dahl, Janna Enders, Louisa Fleischer, Si-Ying Fung, Laure Hoeppli, Teresa Hoffmann, Su Jin Kim, Patricia Carolin Mai, Florian Rink, Lydia Schmidl, Laura Stefanidis, Lotta Timm, Rouven Will
Dramaturgischer Support Paula Oevermann
Patricia Carolin Mai studierte Tanz an der SNDO Amsterdam und am Koninklijk Conservatorium Antwerpen. 2011 erhielt sie ein Stipendium der Israel Stiftung mit dem sie zwei Jahre in Tel Aviv als Tänzerin in verschiedenen Tanz- und Theaterkontexten engagiert war u.a. bei der Batsheva Dance Company. In Hamburg entwickelt sie erste eigene Stücke und arbeitet im Bereich der Tanzvermittlung für K3 – Zentrum für Choreographie.
Persönlicher Dank an meine Eltern, Jana, Paula, Resi, Lotti, Su Jin, Laure, Flo, Janna, Si-Jing, Jon, Rouven, Laura, Louisa, Lydia, Martin, Ursina, Ana, Antje, Anje, Ricarda, Onno, Lea, Paul, Charlie, Lina, Dina, Lisa, Miri, Dana, Anna, Gitta, Angela, Hagen, Guy, Kirsten, Dor, meinen Jahrgang 13
Guy Marsan | The Ambiguity Of The Religious Gays
Sexualität – Religion = ?
Sexualität – Schuld = ?
Sexualität – Scham = ?
Ich – Sexualität = ?
Und was hat der Körper dazu zu sagen?
Mit Guy Marsan
Musik Henrique Antão
Choreographischer Support Jon Dahl
Video Dina Öhler-Lindström
Guy Marsan absolvierte seinen Bachelor of Arts an der University of Ottawa mit Hauptfach Theater (Schwerpunkte Schauspiel und Regie) und Nebenfach Germanistik. Nach einem Austauschjahr an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg trainierte er Mime Corporel in Paris. Guy arbeitete sechs Jahre als Schauspieler und Theaterkünstler in Kanada (seiner Heimat), bevor er für das Studium der Performance Studies nach Hamburg zog.
Persönlicher Dank an Henrique, Jon und Dina, Ana Vujanović, Malte Pfeiffer, Onno Kleist, Ricarda Köneke, Nicole Amsbeck, Karla Leisen und die Törtchen Crew, Lena Pappe, Laura Astwood
Gabriela Marffe | (de)composing
(de)composing ist eine Performance, die sich mit dem Verhältnis von Bild und Bewegung beschäftigt. In diesem Zusammenhang wird das Bild als eine “kondensierte Bewegung“ verstanden, sowie Bewegung als “Generator von Bildern“. Inspiriert von den Bildern der verformten Puppen von Hans Bellmer sowie von Cindy Sherman´s Selbsttransformationen untersucht die Performerin diese Bilder im Hinblick auf ihr Bewegungspotential. Die Körperbewegungen werden wiederum auf ihre spezifische Bildlichkeit hin befragt.
Mit Gabriela Marffe
Gabriela Marffe absolvierte ihr Bachelor-Studium in Szenischer Kunst an der staatlichen Universität in Londrina, Brasilien. Seitdem arbeitet sie im Bereich Performance, Tanz und Theater. Sie interessiert sich für die Beziehung zwischen Körper, Raum und Wahrnehmung sowie Fragen der Identität und Körperlichkeit.
Persönlicher Dank an Jan Marques Bockholt, Peter Slezak, meine unterstützenden Kommiliton_innen, Mab Cardoso, Andrea Krohn, Ursina Tossi, Antje Pfundtner, Ana Vujanović, Till Schauder, Ricarda Köneke, Onno Kleist und Lea Willrodt
Gloria Höckner | noijöhongangungaiiiööoohm
Die Stimme befindet sich an einem eigentlich unmöglichen Ort. Wie es dort aussieht? Das kann man nicht sagen. Vielleicht sollte auch nicht zu viel gesagt werden, sonst geht die Stimme in zu viel Bedeutung verloren.
Mit Renske Ebbers, Gloria Höckner, Su Jin Kim, Jennifer Krzikawski
Gloria Höckner studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft und Philosophie an der Universität Wien. Dort war sie Mitbegründerin der Improvisationstheater-Gruppe „Spielwiese“ sowie Mitglied des Redaktionskollektivs der Zeitschrift „fiber“. Künstlerische Arbeiten entstanden bisher in den Bereichen Video, Fotografie, Installation und Performance.
Persönlicher Dank an Renske, Su Jin, Jennifer, Lena, Dominik, Kirsten, Ana, Antje, Jonas, Johan, meine Freund_innen und an meinen Jahrgang 13
Lucie Schroeder | Die natürliche Diffusion der Dinge
Erkennen wir die Gegensätze an. Um sie dann aufzulösen. Indem wir sie endlos aneinanderreihen. Kreieren wir ein Netz an Möglichkeiten. Dann ist es allein die Perspektive, die entscheidet, ob es eine Membran gibt.
Mit Jelena Bosanac, Marc Carrera, Lucie Schroeder
Lucie Schroeder studierte Kultur- und Medienbildung in Ludwigsburg und Luxembourg mit künstlerischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten in Bildender Kunst sowie Theater und Literatur. Danach folgten Praktika im institutionellen Kulturbetrieb, Assistenzen in Regie und Szenenbild bei studentischen Theater- bzw. Filmproduktionen, zudem eigene Projekte als Hörspiel und Performance.
Persönlicher Dank an Jelena und Marc, Maria Popara, Lois Bartel, Fernanda Ortiz, Kai Niggemann, Teresa Hoffmann, Judith Förster, Ursina Tossi, Ana Vujanović, Antje Pfundtner, meinen Jahrgang 13 und meine Eltern
Kirsten Bremehr | alt_genug
Macht zirkuliert in einer Kette
(Michel Foucault)
Geburtstag haben. Älter werden. Alt genug sein.
Um was zu können?
Einfluss, Hierarchie, Wissen, Dominanz, körperliche Überlegenheit.
Jemand legitimiert, führt, folgt, manipuliert, gibt nach, lenkt ein.
Choreografisch wird ein Machtgefüge zwischen Erwachsenen und einem Kind in Bilder zerlegt.
Mit Moritz Haas, Christin Calvi, Kirsten Bremehr
Live Musik und Sound Dominik Backhaus
Dramaturgischer Support Vera Jessen
Chreografischer Support Patricia Mai
Kirsten Bremehr studierte „Theater im Sozialen“ mit dem Schwerpunkt Tanztheater an der FH Ottersberg. Sie entwickelt Performances und choreografische Stücke für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihr Hauptaugenmerk liegt in der Annahme, dass Tanz und Performance für jüngere Menschen in ähnlichen kollaborativen Strukturen funktionieren kann, wie für erwachsenes Publikum. Seit 2011 arbeitet sie als Theaterpädagogin und Choreographin an der Winterhuder Reformschule. Für alt_genug gründete sie die Künstler_innengruppe „Hanns&Gräthe Kollaborationen”.
Persönlicher Dank an Dominik, Christin und Moritz, die Musketiere, allen Performis, Ana, Antje und Malte, Vera, Jano, meinen Eltern, meiner Schwester, elf Grundschüler_innen der Reformschule Winterhude
Nicole Amsbeck | WorkPerformance
Lohnarbeit, Gartenarbeit, Beziehungsarbeit, Blowjob – alles ist zur Arbeit geworden.
(Patrick Spät)
Wir arbeiten an unseren Körpern, an unserem Leben und an unserer Liebe. Die Form der zukünftigen Arbeit ist ungewiss und heikel. Doch fest steht für uns: Zukünftige Arbeit muss „flexycurity“ bieten, beweglich sein, herausfordern und unterstützen. Mit vier Prinzipien: Handwerk, Struktur, Strategie und Zweck untersuchen die Perfomer_innen diese Form von Arbeit und versuchen ihr näher zu kommen.
Mit Sophia Guttenhöfer, Giuseppina Tragni, Marielle Amsbeck, Guy Marsan, Anna Weiße, Nicole Amsbeck
Tanz Sophia Guttenhöfer
Soundkünstlerin Anna Weiße
Raumkonzept Karla Leisen
konzeptionelle Mitarbeit Renske Ebbers
Nicole Amsbeck ist gelernte Köchin, hat Theaterpädagogik an der HS Osnabrück studiert und zehn Jahre als freie Regisseurin gearbeitet, bevor sie an der Universität Hamburg Performance Studies studierte. Nach der Abschlussperformance wird die Crew von WorkPerformance unter dem Label „workforceproduktions.org“ weiter arbeiten und im Dezember 2015 in Darmstadt Premiere feiern.
Persönlicher Dank an Holger Kress, Dr. Ines Schmid, Thomas & Steffi Büttner, Theater Transit, Prof. Dr. Martin Schäfer, Prof. Dr. Gabriele Klein und Heike Lüken
Gulia Isaeva | Wer bin ich in DE?
„Asiaten sehen alle gleich aus.“
Was bedeutet das?
Was denken Sie, wer bin ich und woher komme ich?
Mit Gulia Isaeva, Anna Semenova-Ganz
Gulia Isaeva studierte Radio, Fernsehen und Kinokunst an der Universität Manas in Bishkek. Elf Jahre war sie als Tänzerin bei den Volkstanzgruppen „Jash-Tilek“ und „Manastin Kizdari“. Seit 2013 ist sie Studentin des Masterstudiengangs Performance Studies an der Universität Hamburg.
Persönlicher Dank an Anna Semenova-Ganz, Raşit Çöloğlu, meine Familie, Freunde, Mentoren und Kollegen
Teresa Hoffmann | Pi-zephal
Daher hat es diesen Zauber der Wesen, denen ihr Bild fremd ist, die sich aber gerade dadurch einer organischen Vertrautheit mit ihren Körper und mit allen anderen erfreuen.
(Jean Baudrillard)
Wenn Formen sich externen und internen Kräftefeldern aussetzen und die gewohnten Spielregeln nicht mehr greifen: Was bleibt als Reaktion? Eine Suche nach dem Widerhall des Lebendigen und des Miteinanders in den in die Fremde gerückten Körpern.
Mit Marc Carrera, Teresa Hoffmann
Sound Quendolin Fender
Teresa Hoffmann absolvierte ihr Diplom in Psychologie an der Universität Würzburg und an der New York University mit den Schwerpunkten Embodiment und Mimikry. Sie begann währenddessen als Performerin, Tänzerin und Dramaturgin im Tanz- und Performancekontext zu arbeiten.
Persönlicher Dank an Marc Carrera, Ana Vujanović, Antje Pfundtner, Ursina Tossi, Franziska Zöpfel , Romain Thibeau-Rose, Lucie Schroeder, Lois Bartel, Quendolin Fender, Alban und Elisabeth Hoffmann und Thomas Schmitt
Hagen van den Broek | M3M0RY M0RT3M
Möchten Sie sterben? Nein? Ich auch nicht: mein Ego ist zu groß und ich liebe zu viele.
M3M0RY M0RT3M ist eine Performance über einige spirituelle und wissenschaftliche Versuche, den Tod zu verarbeiten / zu verdrängen / zu verhindern.
Mit Mab Cadorso, Hagen van den Broek, Andrea Krohn, Saaya Suzuki, Marie Wertschulthe
Hagen van den Broek absolvierte sein Bachelor-Studium der Theaterwissenschaft in Amsterdam und London sowie Corporate Communication in Utrecht. Er arbeitete sechs Jahre als Schauspieler, Tänzer, Sänger, Dozent und Regisseur in den Niederlanden. Zudem organisierte er verschiedene Ausstellungen und arbeitete für Kunstorganisationen an Projekten für die Stadt Den Haag.
Persönlicher Dank an Axel Damrau, Helena Blavatski, Robin van den Broek, Alexander Greinacher, Ayla Heier, Gesa Krenz, Jonas Leifert, Charlotte Lensing, Antje Pfundtner, Patricia Carolin Mai, Matthias Oser, Ana Vujanović
Lotta Timm | Δ
Im Zentrum der Choreographie steht eine Partitur. Sieben Tänzerinnen zeichnen, lernen und verräumlichen zehn Bewegungen. In der Wiederholung ereignen sich Transformation und Variation. Sie suchen Qualitäten, die Energien innerhalb der einzelnen Körper sowie zwischen den Körpern entwickeln. Wie erzeugen diese Körper Rhythmen, ohne einem Beat zu folgen?
Mit Alexandra Sofie Bergés Hidalgo, Roberta Ceppaglia, Ronja Frizen, Carolin Lorek, Eva Streit, Lotta Timm, Stefanie Tübinger
Lotta Timm studierte Kunst- und Rehabilitationswissenschaften an der Universität Dortmund und absolvierte eine zweijährige Tanzausbildung in Düsseldorf. In ihren künstlerischen Arbeiten verortet sie sich an den Rändern von Installation, Video und Choreographie.
Persönlicher Dank an Alexandra, Ana, Angela, Antje, Bastian, Carolin, Clara, Edda, Eva, Hedda, Helge, Jana, Janosch, Johanna, Jonas, Lisa, Marie, Paloma, Roberta, Ronja, Stefanie, Tine, Ursina, Visnja, meine Eltern und unseren gesamten Jahrgang 13
Marie-Luise Bartel | Unordentliche Verhältnisse
Marie-Luise Bartel beschäftigt sich mit Stimmkörpern und Tonlandschaften. Ihr zur Seite stehen ein Mikrophon, zwei Boxen, ein Stuhl, das Publikum und sie selbst. Vermischungen sind möglich.
Mit Marie-Luise Bartel
Outside Eyes and Ears Leena Crasemann, Teresa Hoffmann, Anne Pretzsch
Marie-Luise Bartel absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule der Künste Bern. Anschließend arbeitete sie als freie Schauspielerin und Performerin in der Schweiz und in Deutschland. Sie ist Mitbegründerin des Kollektivs „Reckless Factory“ und engagiert sich für die „Probebühne im Gängeviertel“.
Persönlicher Dank an meine Kommiliton_innen, Anne, Su Jin, Yogi, Lena und Jörg
Alyssa Marie Warncke | in harmonia progressio
Anything too stupid to be said… is sung.
(Voltaire)
I feel stupid and contagious / Here we are now, entertain us
(Kurt Cobain)
Mit Alyssa Marie Warncke
Dramaturgie Support Anna Semenova
Outside Eyes Gloria Höckner, Lucie Schroeder
Alyssa Marie Warncke studierte World Performance (B.A.) an der East 15 Acting School in Essex, UK, mit einem Schwerpunkt auf Performance- und Tanztheater-Formen aus verschiedenen Kulturen. Sie lebt seit 2011 in Hamburg und arbeitet freiberuflich als Schauspielerin, Performerin, Tänzerin, Sängerin, Pianistin, sowie Bewegungs- und Gesangslehrerin.
Persönlicher Dank an Meine Mentoren, den Jahrgang 13 und 14, Familie und Freunde