Lehrveranstaltungen (aktuelle Übersicht)
Vorlesungsverzeichnis MA Performance Studies
Wintersemester 2020/2021
Wochenübersicht
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Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag |
08:00- 10:00 |
09:30 – 11:45 Su Jin Kim: Praktiken tänzerischer Improvisation: zeitgenössischer Tanz im Verhältnis zwischen Choreographie und Komposition* |
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10:00-
12:00 |
09:30 – 11:45 Su Jin Kim:Praktiken tänzerischer Improvisation: zeitgenössischer Tanz im Verhältnis zwischen Choreographie und Komposition* Kampnagel |
10:15 – 11:45 Alina Gregor: Vermittlungsstra-tegien und Praxisfelder perfor-mativer Theaterarbeit VMP 8, 046 |
10:15 – 11:45 Silke Segler-Meßner: Formen und Funktionen des Monologs: 17-21. Jahrhundert Überseering 35 (Raum vgl. STiNE) | 10:15 – 11:45 Karin Nissen-Rizvani: Performance sehen Überseering 35 (Raum vgl. STiNE) | |
12:00-
14:00 |
12:15 – 13:45 Gabriele Klein: Körper in Ausnahmezuständen. Kunst und Sport in Corona-Zeiten Fel 01 |
12:15 – 13:45 Noah Holtwiesche: Feministi-sche Performance VMP 8, 046 |
12:30 – 14:00
Wolfgang Sting: VMP 8, 046 |
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14:00- 16:00 |
14:00 – 15:30 Gabriele Klein: Die Politik des Ästhetischen – die Äs-thetisierung der Politik Fel 01 |
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16:00- 18:00 |
16:00- 17:30 Gabriele Klein: Pina Bausch und das Tanztheater. Arbeitsprozess, globale Rezeption und wissenschaftliche Aufarbeitung |
15:45 – 18:00, |
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18:00- 20:00 |
19:00 – 20:30 Gabriele Klein, Wolfgang Sting: Kolloquium Performance Studies 11 Studiobühne, VMP 8, 046 |
*Weitere Informationen zu den Lehrveranstaltungen
Su Jin Kim: Praktiken tänzerischer Improvisation: zeitgenössischer Tanz im Verhältnis zwischen Choreographie und Komposition
Zusätzliche Termine aufgrund untersagter Termine im November & Dezember 2020:
Fr., 19.02.2021, 09:00-14:00;
Sa., 20.02.2021, 09:00-14:00;
Mo., 22.02.2021, 09:00-14:00.
Ort: Kampnagel
Blockseminare/Termine:
Termine:
Fr, 15.01., 12.30 – 16.00;
Sa, 16.01., 10.00 – 16.00;
Fr, 05.02., 12.30 – 16.00;
Sa, 06.02., 10.00 – 16.00;
Fr, 26.02., 10.00 – 16.00;
Sa, 27.02., 10.00 – 16.00.
Ort: Kampnagel, genauer Raum wird noch bekannt gegeben
Anne Kersting & Kerstin Evert: Von der Antragstellung bis zur Projektplanung: Strukturelle, wirtschaftliche und inhaltliche Parameter eines Projektantrags
Di, 10.11. 2020, 10:00 – 13:00;
Sa, 05.12. 2020, 10:00 – 17:00;
Di, 15.12. 2020, 10:00 – 17:00;
Di, 12.01.2020, 10:00 – 17:00;
Ort: Raum wird noch bekannt gegeben
Sebastian Matthias: Überlagerte Perspektiven - künstlerische Forschung und Komposition
Termine:
Fr, 11.12., 13:00 –19.30;
Sa, 12.12., 11:00 –17.30;
Fr, 22.01., 13:00 –19.30;
Sa, 23.01., 11:00 –17.30;
Fr, 12.02., 13:00 –19.30.
Ort: Kampnagel, genauer Raum wird noch bekannt gegeben
Modul 1 - Kultur und sozialwissenschaftliche Grundlagen des Performativen
72.281 Gabriele Klein: Körper im Ausnahmezustand. Kunst und Sport in Zeiten der Corona-Pandemie
72.281, 2 SWS
1A/1B/1C/2A/WB
Mo, 12:15 – 13:45 (Fel 01)
In Zeiten einer Pandemie sind Körper Orte und Transmitter von Ansteckung und deren Bekämpfungspolitiken: Einerseits treten Körper – unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und sozialer Klasse – vor allem als Träger, Akteure und Objekte von Infektion und deren Bekämpfung in Erscheinung. Andererseits werden Körper durch gesellschaftspolitische Verordnungen eines Rückzugs in den privaten Raum durch ‚Kontaktsperre‘, Homeoffice, häusliche Quarantäne und digitale Kommunikation und von Kontakt-Vorschriften im öffentlichen Raum wie Mundschutz, räumlicher Abstand und Verzicht auf öffentliche Gesten der Berührung in ihrer konkreten Bedeutung als Kommunikationsmedium isoliert, marginalisiert, abstrakt dämonisiert und als Träger von Ansteckung objektiviert. Damit werden auch leibliche Erfahrungen neu klassifiziert.
Ausgehend von Befunden aus den Science and Technology Studies (STS), der Medizin-, Interaktions- und Körpersoziologie wollen wir in diesem Seminar diese Ambivalenzen diskutieren und den Wandel der sozialen Rolle, kulturellen Bedeutung und diskursiven Relevanz der Körper beleuchten – und an zwei ‚körperbezogenen‘ Feldern, der szenischen Kunst und dem Sport erarbeiten. Ziel ist es, die krisenbedingte Transformation von Körperlichkeiten zu einer „Postsozialität“ (Knorr-Cetina) zu analysieren.
Einführende Literatur:
Christian Keitel, Michael Volkmar, Karin Werner (Hg.): Die Corona-Gesellschaft. Analysen zur Lage und Perspektiven für die Zukunft, Bielefeld: transcript 2020.
72.298 Gabriele Klein: Pina Bausch und das Tanztheater. Arbeitsprozess, globale Rezeption und wissenschaftliche Aufarbeitung
Gabriele Klein
72.298 Pina Bausch und das Tanztheater. Arbeitsprozess, globale Rezeption und wissenschaftliche Aufarbeitung
2 SWS
Di, 16:00-17:30
Modul: 1A, 1B, 1C, 2A, Freier Wahlbereich
Pina Bausch zählt zu den wichtigsten Künstler*innen des 20. Jahrhunderts. Als Choreografin hat sie mit ihrer Companie, dem Tanztheater Wuppertal, Kunst weltweit die Entwicklungen im zeitgenössischen Bühnentanz wesentlich beeinflusst.
Am Beispiel dieser außergewöhnlichen künstlerischen Arbeit diskutieren wir in dem Seminar aktuelle Themen der Theater-, Tanz- und Kunstforschung: Was heißt künstlerisch forschen in der Praxis? Welche Arbeitsprozesse liegen dieser Arbeit zu Grunde? Welche Formen der Zusammenarbeit liegen dem zu Grunde? Wie läßt sich das Verhältnis von Aufführung und Wahrnehmung beschreiben und untersuchen? Wie wird diese Kunst in verschiedenen Ländern und Kulturen rezipiert? Und schließlich: wie kann man sich einer künstlerischen Praxis wissenschaftlich annähern?
Einführende Literatur:
Gabriele Klein: Pina Bausch und das Tanztheater. Die Kunst des Übersetzens, transcript: Bielefeld 2019.
72.802 Gabriele Klein: Die Politik des Ästhetischen – Die Ästhetisierung der Politik
72.802, 2 SWS
1A/1B/1C/2A
Mo, 14 – 15:30 (Fel 01)
Das Verhältnis von Ästhetischem und Politischem durchzieht die geistes- und sozialwissenschaftliche Diskursgeschichte und ist in verschiedenen Ansätzen der politischen Philosophie, der politischen Theorie, der Soziologie, der Medientheorie und der Theater-, Tanz- und Performancetheorie diskutiert worden. Zugleich hat auch die zeitgenössische Tanz- und Performancekunst dieses Verhältnis in den Mittelpunkt ihrer ästhetischen Auseinandersetzung, künstlerischen Arbeitsweise und ihrer Formen der Zusammenarbeit gestellt.
In diesem Seminar wollen wir einerseits ausgewählte theoretische Ansätze und andererseits künstlerische Projekte sowie politische Strategien, die mit den Mitteln des Ästhetischen arbeiten, beleuchten. Dabei wollen wir der Frage nachgehen, auf welche Weisen das Verhältnis von Ästhetischem und Politischem bestimmt und angezeigt wird.
Einführende Literatur:
Karlheinz Bark / Richard Farber (Hg.): Ästhetik des Politischen – Politik des Ästhetischen, Königshausen und Neumann: Würzburg 1999.
Wolfgang Braungart: Ästhetik der Politik – Ästhetik des Politischen. Ein Versuch in Thesen, Wallstein: Göttingen 2012.
Thomas Ernst (Hg.): SUBversionen: Zum Verhältnis von Politik und Ästhetik in der Gegenwart, transcript: Bielefeld 2007.
Doreen Hartmann, Inga Lemke, Jessica Nitsche (Hg.): Interventionen. Grenzüberschreitungen in Ästhetik, Politik und Ökonomie, Wilhelm Fink: München 2012.
Modul 2 - Geschichte, Theorie und Ästhetik der szenischen Künste
44.701 Wolfgang Sting: Theater- und performancetheoretische Positionen
44-701, 2 SWS
2B/6A/4B
Do, 12:30-14:00, Studiobühne, R. 046
Was soll das ganze Theater? Theatermacher*innen von der Antike bis heute artikulieren in ihren Schriften, warum und wie Theater realisiert werden soll und kann. Unterschiedliche Wirkungsabsichten wie Spiel- und Inszenierungsformen zeigen sich, dabei werden vielfältige individuelle, soziale, politische oder gesellschaftskritische Begründungen und Absichten vertreten. So entwickelten sich über die Jahrhunderte ganz vielfältige, auch gegensätzliche Theatermodelle, Schauspieltheorien, Dramaturgiekonzepte oder Performance- und Interventionsformate. Vom Chor der Antike über mittelalterliche Wanderbühnen, von Shakespeares Globetheatre bis zur Literarisierung und Psychologisierung des bürgerlichen Theaters im 18 Jh. hin zu postdramatischen und performativen Theaterformen der Gegenwart. Über ausgewählte Texte und Positionen, auch aus nicht-eurozentristischer und postkolonialer Perspektive wird das kulturelle Bedeutungsgeflecht der szenischen Künste beispielhaft vorgestellt und im Seminar kritisch diskutiert.
Einführende Literatur: Simhandl, P. (2007) Theatergeschichte in einem Band. Berlin; Roselt, J. (Hg.) (2005) Seelen mit Methode. Schauspieltheorien vom Barock bis zum postdramatischen Theater. Berlin.
Seminarleistungen: regelmäßige Teilnahme und Seminarlektüre, Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung bzw. Präsentation eines Seminarthemas.
52.252 Noah Holtwiesche: Feministische Performance
52-252, 2 SWS
2C/3A/3b/3C
Mi, 12:15 – 13:45, VMP 8, 046
„The use of my own body as integral to my work was confusing to many people. I WAS PERMITTED TO BE AN IMAGE/BUT NOT AN IMAGE MAKER CREATING HER OWN SELF-IMAGE.“ (Carolee Schneemann)
Keiner anderen soziopolitische Bewegung des 20. und 21. Jahrhunderts verdanken Performance und Theater derart vielfältige und kraftvolle Impulse wie dem Feminismus. Wenn Shulamith Firestone 1975, auf dem Höhepunkt der zweiten Welle der feministischen Bewegung, noch feststellen musste, dass Kunst und Kultur sich zwar um Frauen als Gegenstand der Darstellung drehen, aber Frauen eine Teilhabe an der Kunstproduktion nur möglich ist, wenn sie sich männlichen Maßstäben unterwerfen, so spielten bei der Herausbildung der Kunstform der Performance Frauen von Anfang an eine große Rolle: Künstlerinnen wie z.B. Carolee Schneemann, Yoko Ono, Rachel Rosenthal oder Valie Export haben eigenständige Ausdrucksformen entwickelt, die heute als wesentliche Gattungsmerkmale der Performance verstanden werden. Noch in unserer Gegenwart erweist sich der Feminismus und die verschiedenen queeren Positionen in seinem Umfeld als Motoren beständiger formaler Innovationen auf dem Gebiet von Theater und Performance. Zudem verdanken wir feministischen Theoretikerinnen auch grundlegende Einsichten in die performative Konstitution von gender, Identität und gesellschaftlichen Machtverhältnisse.
Drei Lernziele sollen in dem Seminar erreicht werden: Erstens möchten wir anhand verschiedener Quellen und Dokumente die Geschichte der feministischen Impulse in Performance und Theater nachzeichnen und zweitens gemeinsam die besonderen Gestaltungsmerkmale feministischer Theater- und Performancekunst herausarbeiten. Drittens möchten wir uns einen Überblick über die aktuelle feministische und queere künstlerische Produktion in Hamburg verschaffen. Zu diesem Zweck werden verschiedene Künstlerinnen eingeladen, ihre Arbeiten im Seminar zu präsentieren und mit den Teilnehmer*innen zu diskutieren.
Ihre verbindliche STiNE-Anmeldung bestätigen Sie durch Ihre Teilnahme an der ersten Sitzung. Für die erfolgreiche Teilnahme ist erforderlich: a) die regelmäßige Lektüre auch englischsprachiger Texte; b) die aktive Beteiligung am Seminar; c) das Verfassen eines Essays (700 Wörter, Abgabe 15.02.21). (MA Performance Studies: Für die Modulprüfung ist eine Präsentation inklusive schriftlicher Ausarbeitung notwendig.)
Der Semesterplan wird in der ersten Seminarsitzung am 04.11.2020 vorgestellt.
52.262 Karin Nissen-Rizvani: Performance sehen: Dramaturgische Strategien der Diversität
52-262, 2 SWS
2C/3A/3b/3C
Fr, 10:15 – 11:45, Überseering 35, Raum vgl. StiNE
Postrepräsentatives Theater verlässt sich kaum noch auf Regisseur*innen und Autor*innen als schöpferische Hauptquellen einer Inszenierung. Zunehmend im Kollektiv oder in der Kombination der Arbeitsweisen werden künstlerische Strategien entwickelt, die in der Gruppe oder gemeinsam mit dem Publikum Energien entfesseln, die gesellschaftliche Diskurse und soziale Systeme durchkreuzen können. Am Schnittpunkt dieser Energien findet das performative Ereignis statt, oft ohne durch Dokumentation, Textfassung und Nachspielbarkeit in die Institution Stadttheater überführt werden zu können.
Ziel des Seminars ist gleichwohl die performancetheoretische Analyse von Inszenierungen mit ihren Schreib- Konzeptions-, und Produktionsprozessen sowie dem Verhältnis zum Publikum. Inwiefern verändern neue theoretische Analysekonzepte auch reflexiv das Verständnis von Sprache und Subjektivität der am Aufführungsereignis Beteiligten? Welche Rolle spielt dabei die Institution Theater? Sind die dramaturgischen, ästhetischen und theaterwissenschaftlichen Perspektiven in einer gemeinsamen Terminologie formulierbar?
Vorbehaltlich der endgültigen Spielpläne werden wir uns mit Theatertexten und Inszenierungen von Autorenregisseur*innen: Tuğsal Moğul, Yael Ronen&Ensemble, René Pollesch, Gintersdorfer/Klaßen und SIGNA befassen.
Vor den geplanten Aufführungsbesuchen bzw. Sichtterminen werden die Inszenierungskonzepte und Texte analysiert und im Spannungsfeld mit der Inszenierung diskutiert. Im weiteren Verlauf werden von den Seminarteilnehmer*innen anhand von Sekundärliteratur Entwicklungslinien herausgearbeitet und begründete Positionen verteidigt sowie eigene Arbeiten vorgestellt.
Sekundärliteratur:
Cairo, Milena/ Hannemann, Moritz/ Haß, Ulrike/ Schäfer, Judith (Hrsg.): Episteme des Theaters. Aktuelle Kontexte von Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit, Bielefeld 2016.
Birkenhauer, Theresia: Verrückte Relationen zwischen Szene und Sprache. In: Politik der Vorstellung. Theater und Theorie. Hrsg. von Joachim Gerstmeier und Nikolaus Müller-Schöll. Theater der Zeit, Recherchen 36. Berlin 2006, S. 178-191.
Foucault, Michel: Was ist ein Autor?. In: Texte zur Theorie der Autorschaft. Hrsg. von Jannidis Fotis u.a. Stuttgart 2000, S. 198-229.
Lehmann, Hans-Thies: Tragödie und dramatisches Theater. Berlin 2015.
Nissen-Rizvani, Karin/ Schäfer, Martin Jörg: Together Text. Prozessual erzeugte Texte im Gegenwartstheater. Berlin 2020. (erscheint im Dezember)
Tigges, Stefan u.a. (Hrsg.): Zwischenspiele. Neue Texte, Wahrnehmungs- und Fiktionsräume im Theater, Tanz und Performance. Bielefeld 2010.
53.703 Silke Segler-Meßner: Formen und Funktionen des Monologs: 17.-21. Jahrhundert
53-703, 2 SWS
2C/3A/3B/3C
Do, 10:15 – 11:45, Überseering 35, Raum vgl. StiNE
72.281 Gabriele Klein: Körper im Ausnahmezustand. Kunst und Sport in Zeiten der Corona-Pandemie
72.281, 2 SWS
1A/1B/1C/2A/WB
Mo, 12:15 – 13:45 (Fel 01)
In Zeiten einer Pandemie sind Körper Orte und Transmitter von Ansteckung und deren Bekämpfungspolitiken: Einerseits treten Körper – unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und sozialer Klasse – vor allem als Träger, Akteure und Objekte von Infektion und deren Bekämpfung in Erscheinung. Andererseits werden Körper durch gesellschaftspolitische Verordnungen eines Rückzugs in den privaten Raum durch ‚Kontaktsperre‘, Homeoffice, häusliche Quarantäne und digitale Kommunikation und von Kontakt-Vorschriften im öffentlichen Raum wie Mundschutz, räumlicher Abstand und Verzicht auf öffentliche Gesten der Berührung in ihrer konkreten Bedeutung als Kommunikationsmedium isoliert, marginalisiert, abstrakt dämonisiert und als Träger von Ansteckung objektiviert. Damit werden auch leibliche Erfahrungen neu klassifiziert.
Ausgehend von Befunden aus den Science and Technology Studies (STS), der Medizin-, Interaktions- und Körpersoziologie wollen wir in diesem Seminar diese Ambivalenzen diskutieren und den Wandel der sozialen Rolle, kulturellen Bedeutung und diskursiven Relevanz der Körper beleuchten – und an zwei ‚körperbezogenen‘ Feldern, der szenischen Kunst und dem Sport erarbeiten. Ziel ist es, die krisenbedingte Transformation von Körperlichkeiten zu einer „Postsozialität“ (Knorr-Cetina) zu analysieren.
Einführende Literatur:
Christian Keitel, Michael Volkmar, Karin Werner (Hg.): Die Corona-Gesellschaft. Analysen zur Lage und Perspektiven für die Zukunft, Bielefeld: transcript 2020.
72.298 Seminar: Gabriele Klein: Pina Bausch und das Tanztheater. Arbeitsprozess, globale Rezeption und wissenschaftliche Aufarbeitung
Gabriele Klein
72.298 Pina Bausch und das Tanztheater. Arbeitsprozess, globale Rezeption und wissenschaftliche Aufarbeitung
2 SWS
Di: 16:00-17:30
Modul: 1A, 1B, 1C, 2A, Freier Wahlbereich
Ort: Fel 03
Pina Bausch zählt zu den wichtigsten Künstler*innen des 20. Jahrhunderts. Als Choreografin hat sie mit ihrer Companie, dem Tanztheater Wuppertal, Kunst weltweit die Entwicklungen im zeitgenössischen Bühnentanz wesentlich beeinflusst.
Am Beispiel dieser außergewöhnlichen künstlerischen Arbeit diskutieren wir in dem Seminar aktuelle Themen der Theater-, Tanz- und Kunstforschung: Was heißt künstlerisch forschen in der Praxis? Welche Arbeitsprozesse liegen dieser Arbeit zu Grunde? Welche Formen der Zusammenarbeit liegen dem zu Grunde? Wie läßt sich das Verhältnis von Aufführung und Wahrnehmung beschreiben und untersuchen? Wie wird diese Kunst in verschiedenen Ländern und Kulturen rezipiert? Und schließlich: wie kann man sich einer künstlerischen Praxis wissenschaftlich annähern?
Einführende Literatur:
Gabriele Klein: Pina Bausch und das Tanztheater. Die Kunst des Übersetzens, transcript: Bielefeld 2019.
72.802 Gabriele Klein Seminar Die Politik des Ästhetischen – Die Ästhetisierung der Politik
72.802, 2 SWS
1A/1B/1C/2A
Mo, 14 – 15:30 (Fel 01)
Das Verhältnis von Ästhetischem und Politischem durchzieht die geistes- und sozialwissenschaftliche Diskursgeschichte und ist in verschiedenen Ansätzen der politischen Philosophie, der politischen Theorie, der Soziologie, der Medientheorie und der Theater-, Tanz- und Performancetheorie diskutiert worden. Zugleich hat auch die zeitgenössische Tanz- und Performancekunst dieses Verhältnis in den Mittelpunkt ihrer ästhetischen Auseinandersetzung, künstlerischen Arbeitsweise und ihrer Formen der Zusammenarbeit gestellt.
In diesem Seminar wollen wir einerseits ausgewählte theoretische Ansätze und andererseits künstlerische Projekte sowie politische Strategien, die mit den Mitteln des Ästhetischen arbeiten, beleuchten. Dabei wollen wir der Frage nachgehen, auf welche Weisen das Verhältnis von Ästhetischem und Politischem bestimmt und angezeigt wird.
Einführende Literatur:
Karlheinz Bark / Richard Farber (Hg.): Ästhetik des Politischen – Politik des Ästhetischen, Königshausen und Neumann: Würzburg 1999.
Wolfgang Braungart: Ästhetik der Politik – Ästhetik des Politischen. Ein Versuch in Thesen, Wallstein: Göttingen 2012.
Thomas Ernst (Hg.): SUBversionen: Zum Verhältnis von Politik und Ästhetik in der Gegenwart, transcript: Bielefeld 2007.
Doreen Hartmann, Inga Lemke, Jessica Nitsche (Hg.): Interventionen. Grenzüberschreitungen in Ästhetik, Politik und Ökonomie, Wilhelm Fink: München 2012.
Modul 3 - Dramaturgie, Medien Szene
52.252 Noah Holtwiesche: Feministische Performance
52-252, 2 SWS
2C/3A/3b/3C
Mi, 12:15 – 13:45, VMP 8, 046
„The use of my own body as integral to my work was confusing to many people. I WAS PERMITTED TO BE AN IMAGE/BUT NOT AN IMAGE MAKER CREATING HER OWN SELF-IMAGE.“ (Carolee Schneemann)
Keiner anderen soziopolitische Bewegung des 20. und 21. Jahrhunderts verdanken Performance und Theater derart vielfältige und kraftvolle Impulse wie dem Feminismus. Wenn Shulamith Firestone 1975, auf dem Höhepunkt der zweiten Welle der feministischen Bewegung, noch feststellen musste, dass Kunst und Kultur sich zwar um Frauen als Gegenstand der Darstellung drehen, aber Frauen eine Teilhabe an der Kunstproduktion nur möglich ist, wenn sie sich männlichen Maßstäben unterwerfen, so spielten bei der Herausbildung der Kunstform der Performance Frauen von Anfang an eine große Rolle: Künstlerinnen wie z.B. Carolee Schneemann, Yoko Ono, Rachel Rosenthal oder Valie Export haben eigenständige Ausdrucksformen entwickelt, die heute als wesentliche Gattungsmerkmale der Performance verstanden werden. Noch in unserer Gegenwart erweist sich der Feminismus und die verschiedenen queeren Positionen in seinem Umfeld als Motoren beständiger formaler Innovationen auf dem Gebiet von Theater und Performance. Zudem verdanken wir feministischen Theoretikerinnen auch grundlegende Einsichten in die performative Konstitution von gender, Identität und gesellschaftlichen Machtverhältnisse.
Drei Lernziele sollen in dem Seminar erreicht werden: Erstens möchten wir anhand verschiedener Quellen und Dokumente die Geschichte der feministischen Impulse in Performance und Theater nachzeichnen und zweitens gemeinsam die besonderen Gestaltungsmerkmale feministischer Theater- und Performancekunst herausarbeiten. Drittens möchten wir uns einen Überblick über die aktuelle feministische und queere künstlerische Produktion in Hamburg verschaffen. Zu diesem Zweck werden verschiedene Künstlerinnen eingeladen, ihre Arbeiten im Seminar zu präsentieren und mit den Teilnehmer*innen zu diskutieren.
Ihre verbindliche STiNE-Anmeldung bestätigen Sie durch Ihre Teilnahme an der ersten Sitzung. Für die erfolgreiche Teilnahme ist erforderlich: a) die regelmäßige Lektüre auch englischsprachiger Texte; b) die aktive Beteiligung am Seminar; c) das Verfassen eines Essays (700 Wörter, Abgabe 15.02.21). (MA Performance Studies: Für die Modulprüfung ist eine Präsentation inklusive schriftlicher Ausarbeitung notwendig.)
Der Semesterplan wird in der ersten Seminarsitzung am 04.11.2020 vorgestellt.
52.262 Karin Nissen-Rizvani: Performance sehen: Dramaturgische Strategien der Diversität
52-262, 2 SWS
2C/3A/3b/3C
Fr, 10:15 – 11:45, Überseering 35, Raum vgl. StiNE
Postrepräsentatives Theater verlässt sich kaum noch auf Regisseur*innen und Autor*innen als schöpferische Hauptquellen einer Inszenierung. Zunehmend im Kollektiv oder in der Kombination der Arbeitsweisen werden künstlerische Strategien entwickelt, die in der Gruppe oder gemeinsam mit dem Publikum Energien entfesseln, die gesellschaftliche Diskurse und soziale Systeme durchkreuzen können. Am Schnittpunkt dieser Energien findet das performative Ereignis statt, oft ohne durch Dokumentation, Textfassung und Nachspielbarkeit in die Institution Stadttheater überführt werden zu können.
Ziel des Seminars ist gleichwohl die performancetheoretische Analyse von Inszenierungen mit ihren Schreib- Konzeptions-, und Produktionsprozessen sowie dem Verhältnis zum Publikum. Inwiefern verändern neue theoretische Analysekonzepte auch reflexiv das Verständnis von Sprache und Subjektivität der am Aufführungsereignis Beteiligten? Welche Rolle spielt dabei die Institution Theater? Sind die dramaturgischen, ästhetischen und theaterwissenschaftlichen Perspektiven in einer gemeinsamen Terminologie formulierbar?
Vorbehaltlich der endgültigen Spielpläne werden wir uns mit Theatertexten und Inszenierungen von Autorenregisseur*innen: Tuğsal Moğul, Yael Ronen&Ensemble, René Pollesch, Gintersdorfer/Klaßen und SIGNA befassen.
Vor den geplanten Aufführungsbesuchen bzw. Sichtterminen werden die Inszenierungskonzepte und Texte analysiert und im Spannungsfeld mit der Inszenierung diskutiert. Im weiteren Verlauf werden von den Seminarteilnehmer*innen anhand von Sekundärliteratur Entwicklungslinien herausgearbeitet und begründete Positionen verteidigt sowie eigene Arbeiten vorgestellt.
Sekundärliteratur:
Cairo, Milena/ Hannemann, Moritz/ Haß, Ulrike/ Schäfer, Judith (Hrsg.): Episteme des Theaters. Aktuelle Kontexte von Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit, Bielefeld 2016.
Birkenhauer, Theresia: Verrückte Relationen zwischen Szene und Sprache. In: Politik der Vorstellung. Theater und Theorie. Hrsg. von Joachim Gerstmeier und Nikolaus Müller-Schöll. Theater der Zeit, Recherchen 36. Berlin 2006, S. 178-191.
Foucault, Michel: Was ist ein Autor?. In: Texte zur Theorie der Autorschaft. Hrsg. von Jannidis Fotis u.a. Stuttgart 2000, S. 198-229.
Lehmann, Hans-Thies: Tragödie und dramatisches Theater. Berlin 2015.
Nissen-Rizvani, Karin/ Schäfer, Martin Jörg: Together Text. Prozessual erzeugte Texte im Gegenwartstheater. Berlin 2020. (erscheint im Dezember)
Tigges, Stefan u.a. (Hrsg.): Zwischenspiele. Neue Texte, Wahrnehmungs- und Fiktionsräume im Theater, Tanz und Performance. Bielefeld 2010.
53.703 Silke Segler-Meßner: Formen und Funktionen des Monologs: 17.-21. Jahrhundert
53-703, 2 SWS
2C/3A/3B/3C
Do, 10:15 – 11:45, Überseering 35, Raum vgl. StiNE
Modul 4 - Körper, Bewegung und Szene
44.701 Wolfgang Sting: Theater- und performancetheoretische Positionen
44-701, 2 SWS
2B/6A/4B
Do, 12:30-14:00, Studiobühne, R. 046
Was soll das ganze Theater? Theatermacher*innen von der Antike bis heute artikulieren in ihren Schriften, warum und wie Theater realisiert werden soll und kann. Unterschiedliche Wirkungsabsichten wie Spiel- und Inszenierungsformen zeigen sich, dabei werden vielfältige individuelle, soziale, politische oder gesellschaftskritische Begründungen und Absichten vertreten. So entwickelten sich über die Jahrhunderte ganz vielfältige, auch gegensätzliche Theatermodelle, Schauspieltheorien, Dramaturgiekonzepte oder Performance- und Interventionsformate. Vom Chor der Antike über mittelalterliche Wanderbühnen, von Shakespeares Globetheatre bis zur Literarisierung und Psychologisierung des bürgerlichen Theaters im 18 Jh. hin zu postdramatischen und performativen Theaterformen der Gegenwart. Über ausgewählte Texte und Positionen, auch aus nicht-eurozentristischer und postkolonialer Perspektive wird das kulturelle Bedeutungsgeflecht der szenischen Künste beispielhaft vorgestellt und im Seminar kritisch diskutiert.
Einführende Literatur: Simhandl, P. (2007) Theatergeschichte in einem Band. Berlin; Roselt, J. (Hg.) (2005) Seelen mit Methode. Schauspieltheorien vom Barock bis zum postdramatischen Theater. Berlin.
Seminarleistungen: regelmäßige Teilnahme und Seminarlektüre, Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung bzw. Präsentation eines Seminarthemas.
44.702 Alina Gregor: Vermittlungsstrategien und Praxisfelder performativer Theaterarbeit
44-702, 2 SWS
7A/7B/7C/4B
Mi, 10:15 –11:45, Studiobühne, R. 046
Das Seminar setzt sich mit dem Begriff der Vermittlung und Inszenierung auseinander und untersucht theoretische und praktische Vermittlungskonzepte. In Theorie und Praxis werden die Begriffe Inszenierung und Vermittlung diskutiert, reflektiert und kontextualisiert. In der aktuellen Theaterpädagogik wechseln sich die Begriffe Inszenierung und Vermittlung immer wieder ab und beeinflussen in ihrer Wechselseitigkeit künstlerische Prozesse. Das Seminar untersucht unterschiedliche Texte und Positionen der aktuellen Performance- und Theaterpädagogiktheorie- und -praxis.
Dazu werden performative Konzepte und Strategien einer beispielhaften Umsetzung unterschiedlicher theoretischer und ästhetischer Ansätze vorgestellt, gestaltet und aus verschiedenen Perspektiven szenisch und didaktisch auf den Punkt gebracht. Beispielhaft werden diverse künstlerische Schaffensprozesse vorgestellt und exemplarisch eigenständig entwickelt. Es wird gezeigt, wie sich Spielordnung in Raum- und Zeitkonzepten gegenseitig bedingen.
Einführende Literatur: Pinkert, U. (Hg.) (2014) Theaterpädagogik am Theater, Kontexte und Konzepte von Theatervermittlung. Berlin, Milow, Strasburg. Hilliger, D. (2018) K_Eine Didaktik der performativen Künste. Berlin, Milow, Strasburg.
Seminarleistungen: regelmäßige Teilnahme und Seminarlektüre, Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung bzw. Präsentation eines Seminarthemas.
72.803 Antje Pfundtner Inter-esse
72.803, 2 SWS
4A/5A
Sa, 28.11., 10:00 – 15:00;
Fr, 15.01., 12.30 – 16.00;
Sa, 16.01., 10.00 – 16.00;
Fr, 05.02., 12.30 – 16.00;
Sa, 06.02., 10.00 – 16.00;
Fr, 26.02., 10.00– 16.00;
Sa, 27.02., 10.00– 16.00.
Kampnagel, genauer Raum wird noch bekannt gegeben
Das Seminar beginnt mit einem warm-up gefolgt von verschiedenen Improvisations- und Kompositionsaufgaben, die die individuellen Bewegungsabläufe und Qualitäten der einzelnen Teilnehmer hervorheben. Die eigene Bewegungsqualität und Bewegungsmotivation in eine spielerische und choreografische Struktur zu setzen wird wesentlicher Bestandteil des Seminars sein. Dabei wird vor allem das Betonen und Sich-Lösen von eigenen Gewohnheiten („Habits“) im Vordergrund stehen. Meine „tools“ bestehen u.a. aus Übungen, die konkrete Herangehensweisen zu verschiedenen Ebenen des zeitgenössischen Tanzes beschreiben, wie z.B.: die Motivation, den eigenen Körper überhaupt in Bewegung zu bringen, dazu Selbstwahrnehmung, Persönlichkeit, Gruppe, Raum, Zeit, Handlung, Gestus, Objekt und Haltung. Diese „tools“ dienen als „Anleitung“ und sollen zum Überdenken, Finden und Hinterfragen eigener Bedürfnisse, Haltungen und/oder Meinungen motivieren, um neue Einsichten oder Fragestellungen über das eigene künstlerische Handeln zu entdecken und zu formulieren. Die Teilnehmer werden viel durch Sehen und Erleben lernen, und „Interessiert-Sein“ wird uns als „Fähigkeit“, die es sich immer wieder auszuweiten lohnt, bewusstwerden. Das gegenseitige Betrachten und Analysieren von selbst entwickeltem Material soll das Wahrnehmungs- und Differenzierungsvermögen der Kursteilnehmer für die Vielfalt von „Ereignisformen“ schärfen und dadurch die Möglichkeit bieten, über die eigene künstlerische Ausrichtung und seine eigene Positionierung nachzudenken. Außerdem werden wir HUMOR als eines der bereicherndsten künstlerischen Tätigkeitsfelder entdecken.
Modul 5 - Verfahren tänzerischer Komposition
72.803 Antje Pfundtner Inter-esse
72.803, 2 SWS
4A/5A
Sa, 28.11., 10:00 – 15:00;
Fr, 15.01., 12.30 – 16.00;
Sa, 16.01., 10.00 – 16.00;
Fr, 05.02., 12.30 – 16.00;
Sa, 06.02., 10.00 – 16.00;
Fr, 26.02., 10.00– 16.00;
Sa, 27.02., 10.00– 16.00.
Kampnagel, genauer Raum wird noch bekannt gegeben
Das Seminar beginnt mit einem warm-up gefolgt von verschiedenen Improvisations- und Kompositionsaufgaben, die die individuellen Bewegungsabläufe und Qualitäten der einzelnen Teilnehmer hervorheben. Die eigene Bewegungsqualität und Bewegungsmotivation in eine spielerische und choreografische Struktur zu setzen wird wesentlicher Bestandteil des Seminars sein. Dabei wird vor allem das Betonen und Sich-Lösen von eigenen Gewohnheiten („Habits“) im Vordergrund stehen. Meine „tools“ bestehen u.a. aus Übungen, die konkrete Herangehensweisen zu verschiedenen Ebenen des zeitgenössischen Tanzes beschreiben, wie z.B.: die Motivation, den eigenen Körper überhaupt in Bewegung zu bringen, dazu Selbstwahrnehmung, Persönlichkeit, Gruppe, Raum, Zeit, Handlung, Gestus, Objekt und Haltung. Diese „tools“ dienen als „Anleitung“ und sollen zum Überdenken, Finden und Hinterfragen eigener Bedürfnisse, Haltungen und/oder Meinungen motivieren, um neue Einsichten oder Fragestellungen über das eigene künstlerische Handeln zu entdecken und zu formulieren. Die Teilnehmer werden viel durch Sehen und Erleben lernen, und „Interessiert-Sein“ wird uns als „Fähigkeit“, die es sich immer wieder auszuweiten lohnt, bewusstwerden. Das gegenseitige Betrachten und Analysieren von selbst entwickeltem Material soll das Wahrnehmungs- und Differenzierungsvermögen der Kursteilnehmer für die Vielfalt von „Ereignisformen“ schärfen und dadurch die Möglichkeit bieten, über die eigene künstlerische Ausrichtung und seine eigene Positionierung nachzudenken. Außerdem werden wir HUMOR als eines der bereicherndsten künstlerischen Tätigkeitsfelder entdecken.
72.804 Su Jin Kim: Praktiken tänzerischer Improvisation: zeitgenössischer Tanz im Verhältnis zwischen Choreographie und Komposition
72.804, 3 SWS
5B/6B
Mo, 9:30 – 11:45
Kampnagel
Das Seminar konzentriert sich auf verschiedene Improvisationsverfahren zur künstlerischen Praxis der zeitgenössischen Tänzer*innen und Choreograph*innen. Zu diesem Thema wollen wir praktisch untersuchen, wie sich der Körper in unterschiedlichen ästhetischen Positionen sowie technikspezifischen Bewegungsthemen bewegt sowie durch unterschiedliche Arbeitsansätze das Bewegungsvokabular entwickelt.
Ausgehend von kompositorischen Modellen des Tanzes und bewegungsorientierten Arbeitsweisen erarbeiten wir einen kritischen Blick auf Verhältnisse zwischen Körper und Bewegungsausführungen zu der sozialen und kulturellen Konstruktion von Bewegung. Die Reflexion der tänzerischen und kompositorischen Prozesse in Bezug auf Choreographie steht im Fokus. Auf der Grundlage der Bezugsformen von Körper, Raum, Zeit, Musikalität, Text und Bewegung erproben die Seminarteilnehmer*innen Arbeitsmethoden des zeitgenössischen Tanzes und reflektieren gemeinsam die Entwicklung eigener Arbeit im Hinblick auf die Motivationsgrundlage sowie die Vermittlung von der Bewegung.
Modul 6 - Konzepte und Modelle der Theater-, Tanz- und Bewegungspädagogik
44.701 Wolfgang Sting: Theater- und performancetheoretische Positionen
44-701, 2 SWS
2B/6A/4B
Do, 12:30-14:00, Studiobühne, R. 046
Was soll das ganze Theater? Theatermacher*innen von der Antike bis heute artikulieren in ihren Schriften, warum und wie Theater realisiert werden soll und kann. Unterschiedliche Wirkungsabsichten wie Spiel- und Inszenierungsformen zeigen sich, dabei werden vielfältige individuelle, soziale, politische oder gesellschaftskritische Begründungen und Absichten vertreten. So entwickelten sich über die Jahrhunderte ganz vielfältige, auch gegensätzliche Theatermodelle, Schauspieltheorien, Dramaturgiekonzepte oder Performance- und Interventionsformate. Vom Chor der Antike über mittelalterliche Wanderbühnen, von Shakespeares Globetheatre bis zur Literarisierung und Psychologisierung des bürgerlichen Theaters im 18 Jh. hin zu postdramatischen und performativen Theaterformen der Gegenwart. Über ausgewählte Texte und Positionen, auch aus nicht-eurozentristischer und postkolonialer Perspektive wird das kulturelle Bedeutungsgeflecht der szenischen Künste beispielhaft vorgestellt und im Seminar kritisch diskutiert.
Einführende Literatur: Simhandl, P. (2007) Theatergeschichte in einem Band. Berlin; Roselt, J. (Hg.) (2005) Seelen mit Methode. Schauspieltheorien vom Barock bis zum postdramatischen Theater. Berlin.
Seminarleistungen: regelmäßige Teilnahme und Seminarlektüre, Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung bzw. Präsentation eines Seminarthemas.
72.804 Su Jin Kim: Praktiken tänzerischer Improvisation: zeitgenössischer Tanz im Verhältnis zwischen Choreographie und Komposition
72.804, 3 SWS
5B/6B
Mo, 9:30 – 11:45
Kampnagel
Das Seminar konzentriert sich auf verschiedene Improvisationsverfahren zur künstlerischen Praxis der zeitgenössischen Tänzer*innen und Choreograph*innen. Zu diesem Thema wollen wir praktisch untersuchen, wie sich der Körper in unterschiedlichen ästhetischen Positionen sowie technikspezifischen Bewegungsthemen bewegt sowie durch unterschiedliche Arbeitsansätze das Bewegungsvokabular entwickelt.
Ausgehend von kompositorischen Modellen des Tanzes und bewegungsorientierten Arbeitsweisen erarbeiten wir einen kritischen Blick auf Verhältnisse zwischen Körper und Bewegungsausführungen zu der sozialen und kulturellen Konstruktion von Bewegung. Die Reflexion der tänzerischen und kompositorischen Prozesse in Bezug auf Choreographie steht im Fokus. Auf der Grundlage der Bezugsformen von Körper, Raum, Zeit, Musikalität, Text und Bewegung erproben die Seminarteilnehmer*innen Arbeitsmethoden des zeitgenössischen Tanzes und reflektieren gemeinsam die Entwicklung eigener Arbeit im Hinblick auf die Motivationsgrundlage sowie die Vermittlung von der Bewegung.
Modul 7 - Didaktik der szenischen Künste
44.702 Alina Gregor: Vermittlungsstrategien und Praxisfelder performativer Theaterarbeit
44-702, 2 SWS
7A/7B/7C/4B
Mi, 10:15 –11:45, Studiobühne, R. 046
Das Seminar setzt sich mit dem Begriff der Vermittlung und Inszenierung auseinander und untersucht theoretische und praktische Vermittlungskonzepte. In Theorie und Praxis werden die Begriffe Inszenierung und Vermittlung diskutiert, reflektiert und kontextualisiert. In der aktuellen Theaterpädagogik wechseln sich die Begriffe Inszenierung und Vermittlung immer wieder ab und beeinflussen in ihrer Wechselseitigkeit künstlerische Prozesse. Das Seminar untersucht unterschiedliche Texte und Positionen der aktuellen Performance- und Theaterpädagogiktheorie- und -praxis.
Dazu werden performative Konzepte und Strategien einer beispielhaften Umsetzung unterschiedlicher theoretischer und ästhetischer Ansätze vorgestellt, gestaltet und aus verschiedenen Perspektiven szenisch und didaktisch auf den Punkt gebracht. Beispielhaft werden diverse künstlerische Schaffensprozesse vorgestellt und exemplarisch eigenständig entwickelt. Es wird gezeigt, wie sich Spielordnung in Raum- und Zeitkonzepten gegenseitig bedingen.
Einführende Literatur: Pinkert, U. (Hg.) (2014) Theaterpädagogik am Theater, Kontexte und Konzepte von Theatervermittlung. Berlin, Milow, Strasburg. Hilliger, D. (2018) K_Eine Didaktik der performativen Künste. Berlin, Milow, Strasburg.
Seminarleistungen: regelmäßige Teilnahme und Seminarlektüre, Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung bzw. Präsentation eines Seminarthemas.
Modul 8 - Kulturmanagement
Lehrveranstaltungen im Modul 8 werden im Wintersemester angeboten.
72.809 Anne Kersting & Kerstin Evert: Von der Antragstellung bis zur Projektplanung: Struk-turelle, wirtschaftliche und inhaltliche Parameter eines Projektantrags
72.809, 2 SWS
8A/8B
Di, 10.11. 2020, 10:00 –13:00;
Sa, 05.12. 2020, 10:00 – 17:00;
Di, 15.12. 2020, 10:00 –17:00;
Di, 12.01.2020, 10:00 –17:00;
Ort u. Raum werden noch bekannt gegeben
Kerstin Evert, Leiterin des K3-Zentrum für Choreographie|Tanzplan Hamburg und Anne Kersting, Dramaturgin und Kuratorin für Tanz und Performings Arts, informieren entlang eigens fürs Seminar geschriebener Anträge über die wirtschaftlichen und inhaltlichen Kriterien deutscher und europäischer Projektförderung. Jenseits eines Einblicks in die Förderlandschaft werden die Teilnehmer*innen im Rahmen des Blockseminars vollständige Anträge erstellen, untereinander auswerten und modifizieren.
Modul 9 - Szenisches Projekt
72.808 Sebastian Matthias: Überlagerte Perspektiven – künstlerische Forschung und Kompo-sition
72.808, 2 SWS
9A
Fr, 27.11., 13:00 – 19.30;
Fr, 11.12., 13:00 – 19.30;
Sa, 12.12., 11:00 – 17.30;
Fr, 22.01., 13:00 – 19.30;
Sa, 23.01., 11:00 – 17.30;
Fr, 12.02., 13:00 – 19.30.
Kampnagel, genauer Raum wird noch bekannt gegeben
Das Seminar Überlagerte Perspektiven – künstlerische Forschung und Kompositionist eine methodische Auseinandersetzung zwischen choreographischer Materialgenerierung und Feldforschung. Was bedeutet Forschung im Kontext von künstlerisch choreographischen Praktiken und wie unterscheidet sie sich zur Komposition und Stückentwicklung? Aus der Perspektive des Forschungsansatzes des Participatory Art Based Research (PABR), der in Hamburg entwickelt wurde, untersuchen wir Choreographien der Angst als Untersuchungsobjekt. Wir erkunden die eigene somatische Ebene unserer Ängste und der Objekte, die diese auslösen. Gibt es Überlagerungen mit denen anderer? Sind die erkundeten Ängste unsere Ureigenen? Wo kommen die Bewegungen her, die sie in Körpern auslösen und welche Bewegungen sind dabei zum Fürchten? Die Untersuchung befragt das subjektive Erleben der Teilnehmenden, gesellschaftliche bzw. politische Umstände, aber auch Tanz als Ausdrucksmittel.
In drei Phasen erkunden wir unsere Erinnerungen und deren somatische Realität, um diese miteinander abzugleichen, anzunähern und zusammen tanzen zu lassen. Als zweite Ebene befragen wir Medien (z.B. TikTok) soziale Räume und politische Kontexte, um die subjektive Perspektive einzubetten. Können über Körper und deren Bewegungssysteme gesellschaftliche Ängste offengelegt werden? Als dritte Ebene gehen wir der Frage nach, in welchen räumlichen Settings diese Choreographien gezeigt und erlebt werden sollen. Welche Rezeptionsweisen entsprechen dem entstandenen Material und welche künstlerische Position artikuliert sich daraus?
Freier Wahlbereich
72.298 Seminar: Gabriele Klein: Pina Bausch und das Tanztheater. Arbeitsprozess, globale Rezeption und wissenschaftliche Aufarbeitung
Gabriele Klein
72.298 Pina Bausch und das Tanztheater. Arbeitsprozess, globale Rezeption und wissenschaftliche Aufarbeitung
2 SWS
Di, 16:00-17:30 Uhr
Modul: 1A, 1B, 1C, 2A, Freier Wahlbereich
Pina Bausch zählt zu den wichtigsten Künstler*innen des 20. Jahrhunderts. Als Choreografin hat sie mit ihrer Companie, dem Tanztheater Wuppertal, Kunst weltweit die Entwicklungen im zeitgenössischen Bühnentanz wesentlich beeinflusst.
Am Beispiel dieser außergewöhnlichen künstlerischen Arbeit diskutieren wir in dem Seminar aktuelle Themen der Theater-, Tanz- und Kunstforschung: Was heißt künstlerisch forschen in der Praxis? Welche Arbeitsprozesse liegen dieser Arbeit zu Grunde? Welche Formen der Zusammenarbeit liegen dem zu Grunde? Wie läßt sich das Verhältnis von Aufführung und Wahrnehmung beschreiben und untersuchen? Wie wird diese Kunst in verschiedenen Ländern und Kulturen rezipiert? Und schließlich: wie kann man sich einer künstlerischen Praxis wissenschaftlich annähern?
Einführende Literatur:
Gabriele Klein: Pina Bausch und das Tanztheater. Die Kunst des Übersetzens, transcript: Bielefeld 2019.
72.806 Gabriele Klein, Wolfgang Sting: Kolloquium Performance Studies 11
72.806, 2 SWS
Di, 19:00 – 20:30
Studiobühne
Modul WB
Das Kolloquium Performance Studies thematisiert und diskutiert aktuelle Positionen, Praktiken und Produktionen des Arbeits- und Forschungsfeldes Performance Studies.
72.807 Gabriele Klein, Wolfgang Sting: Freies szenisches Arbeiten
72.807, 2 SWS
Fr, 15:45 – 18:00
Studiobühne
Modul WB
Im Seminar Freies Szenisches Arbeitenwerden konzeptuelle und künstlerische Fragen, Arbeiten oder Projekte der Studierenden der Performance Studies vorgestellt und diskutiert. Freies Szenisches Arbeiten versteht sich als Raum zum selbstorganisierten Austausch über individuelle und kollektive Proben- und Arbeitsprozesse und -ergebnisse. Ziel ist es, die (Weiter-)Entwicklung eigener Projekte anzuregen und zu vertiefen.