2011
Regina Rossi | TCHI-KUDUM oder: andamento variable.
…man zog zunächst in riesigen Sühneprozessionen durch Stadt und Land, und dies nur mit einem Ziegenfell bekleidet. Die weiblichen Wesen wurden mit Riemen und Ruten gepeitscht, angeblich um ihnen Fruchtbarkeit zu verschaffen.
Von und mit: Regina Rossi
Kostüme: Gonzalo Barahona
Sound Design: Marcelo Delacroix
Regina Rossi studierte szenische Künste an der staatlichen Universität Porto Alegre, Brasilien. Seit 2010 ist sie Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Sie ist Mitglied des Kollektivs Bauchladen Monopol.
Persönlicher Dank an: Antje Pfundtner, Gonzalo Barahona, Danny Brown, Angela Guerreiro, die tollen 09er-PS-Frauen, Cartola
Özlem Demirci | BÄUME IN DEN WALD TRAGEN: 1. TEIL
Verschwisterte Installation im Foyer: „TREIBSAND & UNTERHOLZ“
Unnütz, überflüssig und absolut unverständlich. So erscheinen uns manchmal die Bedürfnisse und Bekenntnisse anderer Menschen. Was aber passiert, wenn ich aus einer irrationalen Sympathie heraus versuche sie zu verstehen? Voller Skepsis und naiver Verwunderung begehe ich die Trampelpfade anderer. Dieser Weg verschlägt einem manchmal die Sprache, verschleiert den Blick. In der jähen Konfrontation des Eigenen mit dem Fremden setzt ein Verlust des Gefühls für Ende und Anfang, für Richtig und Falsch ein.
Von und mit: Özlem Demirci
Özlem Demirci (1983) studierte Schauspiel an der Bruckner Universität in Linz. Sie spielte u.a. am Dschungel im Museumsquartier Wien, an der Experimentierbühne Erlangen und am Landestheater Linz.
Persönlicher Dank an: Friederike Engel, Nora Elberfeld, Rotkäppchen Designs Hamburg und Anne Rooschüz
Anne Rooschüz | MIGRATORY BIRDS oder: Wenn der Himmel sich verdunkelt
Von einer für uns unfühlbaren „Zugunruhe“ gepackt, steigen Vögel im Herbst auf und verlassen unseren Ort – nicht ohne das Versprechen der Wiederkehr. Aber wohin fliegen sie? Wie finden sie ihren Weg? Und warum kommen sie überhaupt zurück? Migratory Birds versucht nachzuvollziehen, liefert Fakten und spielt mit der Fantasie. Was machen wir, bevor wir wissen oder wenn unser Wissen aufhört? Wir romantisieren, wir spekulieren, wir glauben oder haben Angst, wir sind still.
Von und mit: Anne Rooschüz
Anne Rooschüz studierte an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten. Im Anschluss absolvierte sie den Aufbaustudiengang „Docerend Kunstenaar“. Sie ist Mitgründerin der Performancegruppe Blood for Roses.
Persönlicher Dank an: Andreas Bachmair, Annika Scharm, Cris Henning, Amelie Hensel, Karen Røise Kielland, Jannis Liedke
Greta Granderath | NACHTIGALL, ICK HÖR’ DIR TRAPSEN
Alle Lichter löschen. Blöder Effekt, äh Affekt: Die Augen aufreißen ins Schwarze. Schemenhaft das Flattern einer Fledermaus, eines Gespenstes oder eines Bühnentechnikers?
Nachtigall, ick hör’ dir trapsen ist ein Spiel im Dunkeln, das Vorführeffekten, Täuschungsmanövern und Geräuschkulissen eine Bühne bietet.
Von: Greta Granderath
Mit: Greta Granderath, André Horenburg, Jonas Leifert, Timon Schmolling
Text: Greta Granderath, Nicola Sabbattini Anleitung Dekorationen und Theatermaschinen herzustellen (1638)
Kostüm: Louisa Michelchen
Sound: LP Die Kulisse. 99 verschiedene Geräusche für den Film- und Fotofreund
Greta Granderath studierte BA Literatur- und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Als Autorin veröffentlichte sie Texte in Jahrbuch der Lyrik 2009 (S. Fischer Verlag) und randnummer literaturhefte 2010.
Persönlicher Dank an: Marc Aisenbrey, Carolin Christa, Hannah Georgi, Frederik Kelm, André Schallenberg, Carolin Schmidt und Timon Schmolling.
Hannah Georgi | BERGSTÜCK
Ausgangspunkt der Performance Bergstück sind 60 Urlaubsfotografien. Die Fotos dokumentieren einen Wanderurlaub in den Alpen. Es sind gewöhnliche Farbfotos datiert auf Juli 1995. Gemeinsam mit der Tänzerin Nora Elberfeld konstruiert Hannah Georgi daraus ein Bühnenstück – verhandelt Realität, Klischee und Sehnsüchte über die Berge, deren Besucher und Bewohner. Von Dialekten bis Alpenglühen. Bergstück ist ein Heimatabend.
Von: Hannah Georgi
Mit: Hannah Georgi und Nora Elberfeld
Video: Arne Strackholder
Kostüm: Maria Stolzenberg
Sprecher: Brigitte Elberfeld, Girgl Fenner, Vera Rudolf von Rohr, Carolin Schmidt, Anja Winterhalter
Hannah Georgi studierte Theaterwissenschaft und Philosophie in Bochum und Berlin und absolvierte eine klassische Gesangsausbildung bei Matthias Gerchen in Hannover. Sie wirkte in diversen Theater- und Dokumentarfilmproduktionen mit.
Persönlicher Dank an: Eva Bernhardt, Amarilis Bilbeny, Karl-Heinz Georgi, Birte Heinecke, Jonas Leifert und Arne Strackholder.
Deva Tamminga | PERFORM_ME
Perform_me ist eine User generated Choreography die sich seit Anfang Mai im sozialen Netzwerk Facebook bewegt. Dort schreiben Nutzer Choreographien auf die Pinnwand der Tänzerin Inga Mezemi. Während der Performance überträgt ein Live-Stream das Geschehen von der Bühne ins Internet. Dieser ermöglicht dem via Web teilhabenden Publikum aktuell zu gestalten, welche Choreographien getanzt werden. Auch das anwesende Publikum ist eingeladen, Choreographien auszuwählen oder spontan zu verfassen.
Von: Deva Tamminga
Mit: Pegah Kazemi, Deva Tamminga, Parvati Vasanta, Facebook-Nutzern
Persönlicher Dank an: Tim Etchells, Jaisha Laduch, Visual Stunts
Deva Tamminga (*1982) suchte auch in ihrem Studium der Philosophie & Kulturreflexion an der Universität Witten/Herdecke praktischen Bezug zum Tanz. Ihr besonderes Interesse gilt der Verbindung von Theorie & Praxis.
Sophia Guttenhöfer | HAARE TRAGEN…
Haare tragen… Ausdruck von Persönlichkeit, Individualität,
Zugehörigkeit.
Haare tragen… Spray, Gummis, Läuse, Farben, Klämmerchen, Filz
Haare tragen… Geschichten, Sehnsüchte, Erfahrungen, Informationen, Zuschreibungen und Klischees
Von und mit: Sophia Guttenhöfer
Sophia Guttenhöfer studierte den Schwerpunkt Spiel-Musik-Tanz/ Bewegungs- theater an der Sporthochschule Köln. Sie war Mitbegründerin des Ensembles rennArte in Köln und ist seit 2010 Teil des Kollektivs Bauchladen Monopol.
Persönlicher Dank an: Alle, die mich mit haarigen Geschichten versorgt haben, besonders an Anna, Eva, Jonas, Muriel, Rainer und meine Klasse 09
Carolin Christa | IHRE PAPIER, BITTE
Papier – harmlos, schön, geschichtsträchtig – unauffällig, nichtssagend, unnötig – vielseitig, wandelbar – mächtig, bestimmend, existenziell, vernichtend – schneidend, scharf, verletzend, laut.
Wohin mit Schriftstücken die noch immer mit einem zu tun haben wollen, mit denen man aber selbst nichts mehr zu tun haben will? Frau Reißwolf, Postfach 130624, 20106 Hamburg
Von: Carolin Christa
Mit: Carolin Christa, Sarah Nüdling, Kerstin Pietsch und Hannah Wischnewski
Licht: Christina Becker
Carolin Christa ist freie Trainerin der ästhetischen und entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Zwischen 2005 und 2008 arbeitete sie am Jungen Schauspielhaus Bochum als freie Mitarbeiterin. Sie ist Teil des Kollektivs Bauchladen Monopol.
Persönlicher Dank an: Sandra Anklam und Roman Christa, Elena Konrad und Heiko Nagel, meine Klasse PS 09
Irene Accardo | 2111 A TIME CAPSULE
Eine leere Bühne. Eine Frau schildert scheinbar zusammenhangslose Details und Ereignisse aus der Vergangenheit. Sie versucht Vergangenes in die Gegenwart zurückzuholen um es so endgültig zu löschen. Die Auslöschung auf dem Theater ist zum Scheitern verurteilt. Die Ruinen der Vergangenheit entwickeln Eigenleben. Losgelöst vom Willen der Erzählerin entstehen neue Möglichkeiten. Im gegenwärtigen Akt des Erzählens erfährt die Vergangenheit eine Prophezeiung möglicher Zukunft.
Von und mit: Irene Accardo
Irene Accardo (1980) studierte Literatur und Philosophie in Rom. Nebenbei machte sie an der internationalen Theaterschule “Permis de conduire” eine Ausbildung zur Schauspielerin mit dem Schwerpunkt Pantomime und Körperarbeit
Persönlicher Dank an: Gerben und Christine van der Heide
Teresa Lucia Rosenkrantz | IdA HAPPINÄS
In der Performance „IdA Happinäs“ tritt Teresa Lucia Rosenkrantz zum ersten Mal als ihr Bühnen-Alter-Ego IdA Happinäs auf. In einer One-Woman-Musik-Show stellt sie sich singend und tanzend der Frage, ob und wie die Konstruktion eines Kunstkörpers möglich werden kann.
Von und mit: Teresa Lucia Rosenkrantz
Musik: Axel Schmidt
Kostüm: Cläre Caspar, Teresa Lucia Rosenkrantz
Künstlerische Mitarbeit: Karina Behrendt
Dramaturgische Mitarbeit: Franziska Schnoor
Teresa Lucia Rosenkrantz absolvierte ein Studium der Theaterpädagogik in Lingen und eine Fortbildung in Neuem Tanz in Freiburg.
Persönlicher Dank an: Lotte Haschke, Annabelle Oymann, Elio Wahlen
Lotte Haschke | 15×12
Eine Performative Installation.
Das Ankommen verändert das Ziel und ist zugleich ein neues Weiterziehen. Es ist eine Tatsache, dass es das endgültige Ankommen für den „global nomad“ nicht gibt. Er befindet sich im Tor für das Eigentliche: die Reise, das Bestreben nach etwas anderem. Er besetzt den Raum, ohne ihn zu beherrschen. Wendet sich neuen Räumen entwicklungsoffen zu. Tritt in den Zustand der Erwartung und teilt diesen mit Tausenden anderen. Wie fühlt sich Ankommen an und wie lange dauert der Moment? Welche Strategien müssen entwickelt werden um Beständigkeit inmitten stetiger Veränderung zu konstruieren?
Jeweils zwölf Besucher erhalten Tipps von zehn „global nomads“: ,„Growing up global – raising people to be at home in the world.“
Von und mit: Lotte L. Haschke, Teresa L. Rosenkrantz, Franziska R. Scherner, Carolin Christa, Greta Granderath, Sophia Guttenhöffer, Sarah Hirsch
Number Design: Myriam R. Darmstädter
PR Design: Jana Aylin Hochmann (Grafische Anstalten)
Video: Dennis Lachmann
Production Assistant: Louisa Leimbach
Mentoring: Bojana Kunst
Lotte L. Haschke holds a Diploma in Classical Dance from the Ballet Academy Nuremberg-Fuerth in Germany and a BA in Dance and Interdisciplinary Culture and Art Education from artEZ the Arnhem Institute of the Arts in the Netherlands. She is currently enrolled in the MA Program Performance Studies at Hamburg University, Germany. Her focus of interest has been on art intervention in urban space, cultural and aesthetic education, teaching and sharing about her passion for modern dance practice, history and composition. In 2005 Lotte started the intercontinental performance group “lotteproduction” and has been working and living in the US and Germany in recent years.
Persönlicher Dank an: Amy, Aaron, Jennifer, Katie, Nina, Sarah, Lindsey, Mohamed, Omid, Rick and all the other global nomads around the world for sharing your stories and experiences with me. The International School Hamburg for your support and dialogue. Giulia Follina for opening up the Projekthaus to experiment. The PS 09/10 ladies and gentleman for great support during this past year. The PS-Mitarbeiterteam for allowing me to move on. My family, friends listed above and house church for standing behind me no matter what.