Kunst und Arbeit
Zum Verhältnis von Ästhetik und Arbeitsanthropologie vom 18. bis zum 21. Jahrhundert
Das Netzwerk fragt nach den Interdependenzen zwischen Kunst und Arbeit in der Moderne. Welche Rolle spielt das Verständnis von Kunst und Ästhetik für die Entwicklung des Arbeitsbegriffs in der Moderne? Wie ist es zu bewerten, daß die Kunst als paradigmatisch für die Vorstellung von Arbeit als einem kreativen, schöpferischen Prozeß gilt, gleichzeitig aber einen bevorzugten Ort der Kritik an der Ökonomie darstellt und alternative Gegenentwürfe zum modernen Arbeitsbegriff entwickelt?
Zehn Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gehen diesen Fragen im Netzwerk “Kunst und Arbeit” nach. Über drei Jahre forschen sie in Einzelprojekten und Workshops mit internationalen Gästen zum Verhältnis von Ästhetik und Arbeitsanthropologie vom 18. bis zum 21. Jahrhundert. Das Netzwerk untersucht:
1. Den Zusammenhang von Arbeit und Werkästhetik für das Verständnis der unterschiedlichen Entgrenzungs- und Verzeitlichungsprozesse, die die moderne Arbeitswelt von der politischen Nationalökonomie bis zur Globalisierung bestimmen.
2. Den Zusammenhang von Arbeit, Autorschaft und Biopolitik als Amalgamierung von technischen und biologischen Schöpfungsszenarien im Zusammen spiel von künstlerischen Selbstschöpfungsmythen, der Erzeugung von Werken und der Macht über die Erzeugung von Leben.
3. Die Übertragbarkeit der Idee befreiender Selbstkonstitution im Kunstwerk auf andere gesellschaftliche und politische Bereiche und Produktionsformen.